Kornweihe – Steckbrief

Die Kornweihe, ein seltener Greifvogel, ist bereits vom Aussterben bedroht. Ihn doch einmal beobachten zu können, gleicht einem Sechser im Lotto.

Kornweihe – Aussehen und Flugbild

Vor allem die Männchen der Kornweihe sind sehr auffällig. Ihr blau-graues Gefieder ist in der Greifvogelwelt einzugartig. Sie sind unterseits weiß mit schwarzen Flügelspitzen und sind deshalb auch im Flug gut zu erkennen. Sie sind viel kleiner als die Weibchen und wiegen kaum mehr als eine Ringeltaube.

Die Kornweihen-Weibchen sind größer und schwerer, aber sehr viel unauffälliger. Sie sind braun mit dunkler Bänderung. Typisch für sie ist der helle Schleier im Gesicht, der wie eine weiße Schlafmaske aussieht.

Die Jungtiere sehen anfangs alle aus wie Weibchen und wechseln erst später ihr Federkleid. Junge Männchen haben aber graue Augen, junge Weibchen braune Augen. Diese färben sich im Laufe der Entwicklung ins Gelb um.

Die Kornweihe erreicht eine Flügelspannweite bis zu 120 cm bei einer Körperlänge von 50 cm. Sie ähnelt der Wiesenweihe, die häufiger vorkommt. Die Wiesenweihe besitzt aber unterseits eine stärkere Bänderung und schmalere und spitzer zulaufende Flügel. Die Rohrweihe ist ebenfalls ein naher Verwandter, jedoch viel kleiner.

Heimat und Lebensweise der Kornweihen

Wiesen, Felder und Moore sind die Heimat der Kornweihen. Dort greifen sie ihre Beute am Boden, ernähren sich von Mäusen, Vögeln, gelegentlich auch von Reptilien, Amphibien und Insekten.

Als „Gaukeln“ wird ihr Jagdflug bezeichnet, der unter den Greifvögeln sehr speziell ist. Sie fliegen dicht über den Boden entlang und wechseln dabei immer zwischen Flügelschlägen und Segelflug. Dabei wird außerdem der Schwanz hin und her gekippt, sodass die Vögel während des Flugs von einer Seite zur anderen pendeln.

Siehe auch  Weißstorch

Die Balz der Kornweihen ist ein weiteres Schauspiel. Die Männchen legen tollkühn Flugeinlagen vor, lassen sich zu Boden stürzen und fliegen wieder auf, um die Weibchen zu beeindrucken. Dabei tragen sie manchmal sogar Futter im Schnabel.

Als Bodenbrüter auf Wiesen und Feldern legen sie bis zu sechs Eier, die mit etwa 30 Tagen sehr lang bebrütet werden. Die Jungen bleiben weitere 40 Tage im Nest, welches über die lange Zeit von den Elternvögeln aggressiv verteidigt wird. Die lange Aufzuchtszeit bezahlen diese Vögel nicht selten mit ihrem Leben und werden Opfer von landwirtschaftlichen Maschinen.

Der Bestand der Kornweihen ist bedroht. Sie stehen auf der Roten Liste und gelten als stark gefährdet. Schon vor einigen Jahren gab es nur noch 50 Brutpaare in Deutschland, die meisten von ihnen auf den Inseln des Wattenmeers. Doch auch dort gehen die Zahlen immer weiter zurück.

Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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