Ratte hat Tumor – was tun?

Ratten sind sehr anfällig für Tumore. Nach den Atemwegserkrankungen sind die Tumore bei Ratten die häufigste Todesursache.

Tumor bei Ratte – das bedeutet es

Das Wort „Tumor“ wird von vielen Menschen mit Krebs gleich gesetzt. Das ist aber nicht ganz richtig. Ein Tumor ist lediglich eine Umfangsvermehrung. Es gibt gutartige und bösartige Tumore. Gutartige Tumore bei Ratten wachsen einfach nur, streuen aber nicht, bilden also keine Metastasen in den Organen. Bösartige Tumore sind das, was wir als Krebs sehen, nämlich Tumore, die Metastasen bilden, sich also vermehren.

Bei Ratten sind bösartige Tumore eher selten. Meist leiden sie an gutartigen Geschwulsten. Diese können aber aufgrund ihre Größe oder dem Ort des Auftretens sehr störend sein oder die Ratte sogar in ihrer Lebensqualität einschränken.

Warum bekommen viele Ratten Tumore?

Unsere heutigen Farbratten stammen alle von Tieren aus der Versuchstierhaltung ab. Viele denken deshalb, dass die frühere Zucht für die Krebsforschung damit zu tun hat. Das ist aber unwahrscheinlich.

Viel eher liegt es am steigenden Alter der Ratten. Wilde Ratten überleben in der Natur nicht lange. Als Haustiere leben sie behütet und gut gepflegt um ein Vielfaches länger. Mit steigendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für Zellentartung und die Bildung von Tumoren.

Ratte mit Tumor – das können Halter tun

Egal ob eure Ratte nun schon einen Tumor hat oder ihr der Tumorbildung eurer Ratte vorbeugen wollt – das Idealgewicht hält gesund. Bei Übergewicht ist die Gefahr der Tumorerkrankung bei Ratten deutlich erhöht.

Tierisches Eiweiß steht im Verdacht, bei Ratten die Bildung von Tumoren zu fördern. Als Allesfresser fressen Ratten nicht nur Sämereien und Frischfutter, sondern auch gelegentlich tierisches Eiweiß wie Insekten oder kleinere Tiere. In der Heimtierhaltung wird zur Tumorvorbeugung bei Ratten eine vegetarische Fütterung empfohlen mit seltenen tierischen Snacks zwischendurch.

Habt ihr bei einer eurer Ratten eine Umfangsvermehrung, eine Art Beule, entdeckt, solltet ihr nicht unnötig Zeit verstreichen lassen, sondern einen Tierarzt aufsuchen. Wenn ihr noch keinen rattenkundigen Tierarzt habt, recherchiert ein bisschen oder fragt andere Rattenhalter nach ihren Erfahrungen.

Tumor-Ratte beim Tierarzt

Der Tierarzt wird die Beule zunächst abtasten und euch fragen, wie lange eure Ratte sie schon hat und ob sie in der letzten Zeit größer geworden ist. Manchmal können erfahrene Tierarzte schon so beurteilen, ob es sich um einen Tumor handelt. Es ist auch möglich per Ultraschall näher zu untersuchen. Wenn der Verdacht besteht, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt, werden auch Brust- und Bauch geschallt. So kann man sehen, ob der Tumor schon gestreut hat und sich Metatsasen in den Organen finden lassen.
Bösartige Tumore werden schnellstmöglich entfernt. Das geht natürlich nur, wenn eure Ratte gesundheitlich sonst fit ist. Hat der Tumor bereits in die Organe gestreut, macht eine Operation allerdings selten Sinn.

Da Ratten empfindlich auf Narkosen reagieren, solltet ihr auf eine Inhalationsnarkose bestehen. Auch die Nachsorge ist wichtig. Die frisch operierte Ratte darf nicht auskühlen und muss auch auf dem Heimweg gewärmt werden. Und auch die Operationswunde müsst ihr im Auge behalten, auch wenn euch euer Tierarzt wahrscheinlich einen Schutz mit gibt, damit eure Ratte nicht an der Wunde knabbern kann.

Hat eure Ratte einen gutartigen Tumor muss er nicht immer entfernt werden. Manche Ratten werden auch mit Tumor sehr alt. Es gibt aber verschiedene Tumorarten. Einige wachsen sehr schnell und werden dann aufgrund ihrer Größe zu einem Problem. Andere wachsen nicht äußerlich, sondern nach innen und verdrängen anderes Gewebe, sogar Knochengewebe.

Je kleiner ein Tumor bei der Operation ist, umso besser. Große Tumore wegzuschneiden, hinterlässt riesige Wunden, die schwer zu verschließen sind und deren Nähte nach der OP leichter reißen. Wartet deshalb nicht zu lange mit einem Tierarztbesuch, sonders geht schon mit kleinen Umfangsvermehrungen hin.

Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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