Einst in Nordamerika heimisch kamen Bisamratten aufgrund ihres Fells nach Europa, wo sie heute als Plage gelten.
Aussehen und Geschichte
Ein bisschen Biber und ein bisschen Ratte – so kann das Aussehen der Bisamratte beschrieben werden, die gern mal mit dem Nutria verwechselt wird. Bisamratten gehören aber zu den Wühlmäusen. Die bis zu etwa 1,5 kg schweren Tiere können eine Gesamtlänge inklusive Schwanz von etwa 60 bis 70 cm erreichen.
1905 starteten Bisamratten ihre Karriere in Europa. Der Grund war ihr Fell, das gern für Pelze genutzt wurde. Damals ahnte kaum jemand, was diese Einbürgerung für Folgen haben würde. Bisamratten vermehren sich stark, können bis zu drei Würfe im Jahr haben und bringen dabei jeweils fünf bis neun Junge zur Welt.
Fortpflanzung
Die Jungen werden nackt und blind geboren. Bei der Geburt wiegen sie gerade einmal 20 g. Mit etwa zwei Wochen haben sie dann ihr Fell und es öffnen sich die Augen. Bereits im Folgejahr sind sie selbst fortpflanzungsfähig.
Lebensweise
Bisamratten graben riesige, weit verzweigte Bauten. Dabei untergraben sie auch Deiche und Dämme, die eigentlich zu Schutzzwecken vor Hochwasser und anderem angelegt wurden. Diese werden oft so stark ausgehöhlt, dass sie zusammen brechen. Die Eingänge sind Richtung Wasser gerichtet und befinden sich in der Regel unterhalb des Wasserspiegels. Der Gang verläuft dann schräge nach oben und endet in einer Höhle, dem sogenannten Kessel.
Bisamratten leben bevorzugt an pflanzenreichen Ufern jeglicher Gewässer. Wenn das Ufer es nicht zulässt, Bauten zu graben, legen die Tiere leicht kegelförmige Burgen aus Wasser- und Sumpfpflanzen an, in denen sich ihre Höhle bzw. das Nest zur Juntieraufzucht befindet.
Ernährung
Bisamratten sind Pflanzenfresser, die lediglich im nahrungsarmen Winter tierische Kost zu sich nehmen. Sie gelten als Neozoon, sind aber zumindest keine Gefahr für andere, heimische Tierarten. Wenn es ihr Lebensraum zulässt gehen sie aber auch an menschliche Vorräte, vor allem Getreide und Topinambur, aber auch mal an Obst und Gemüse.
- Ludwig, Gerd (Autor)
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