Drei Kaninchengrüppchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dazwischen ein aggressives Weibchen. Wie ich bei der Vergesellschaftung geschummelt habe und warum sie noch immer nicht vorbei ist.
Um die Voraussetzungen zu verstehen, lest am besten Teil 1 und Teil 2.
Vergesellschaftung in neutraler Umgebung
Da ich nun wusste, dass Blümchen gern mal durchdreht, kam eine Vergesellschaftung in gewohnter Umgebung nicht in Frage. Ich besorgte mir deshalb zunächst Fliegenspray und räumte den Kaninchenstall (eine größere Gartenhütte) aus, sprühte ihn mit dem Spray ein und streute alles ein, ohne dass irgendwelche Einrichtung wieder reinkam. Unsere Kaninchen sitzen nicht auf Stroh, sondern auf Teppichen, haben nur eingestreute Toiletten (Kaninchenkäfigunterteile) und Hütten sowie einige weitere Möbel.
Die Kaninchen saßen derweil in Transportkisten und wurden danach ebenfalls leicht mit dem Fliegenspray eingesprüht. Danach kamen sie alle zusammen in den Kofferrraum meines Autos, wo sie meine Kinder von oben im Blick hatten und ich fuhr los. Der fremde Geruch und die eher furchteinflößende Autofahrt führte natürlich dazu, dass sie alle andere im Sinn hatten als sich zu beißen und sich zum Teil aneinander kuschelten.
Wieder zu Hause angekommen, kamen alle gemeinsam in den Stall, der nun aussah wie eine Pferdebox, mit Wassernäpfen und ganz viel Futter. Die beiden alteingesessenen Kaninchen jagten die neuen trotzdem etwas. Es hielt sich aber in Grenzen. Nachts blieb das Licht für einige Wochen an, damit jeder sehen konnte, wenn sich ein Feind nähert. Lustigerweise waren nicht nur Benjamin und Blümchen, die Alteingesessenen ein Herz und eine Seele. Auch die Kleinen – Sky und Nonni – gesellten sich dazu und wurden plötzlich doch akzeptiert. Nun gab es neue Feinde und die alten waren nicht mehr so schlimm.
Schlimme Beißereien gab es nicht, doch etwas Fell flog und den einen oder anderen Kratzer bekamen die neuen schon ab. Nach einer Woche räumte ich die Streu aus und richtete die Hütte wieder neu ein. Dadurch entstanden wieder weitere Ebenen, was das Zusammenleben weiter entspannte. Die vier kleineren lieben es oben zu sitzen, dort herum zu klettern und aus dem Fenster zu schauen. Die drei Großen mögen es lieber gemütlich auf dem Boden.
Zweites Gehege
Insgesamt sind sie inzwischen sehr harmonisch. Gelegentlich rennt nochmal jemand hinter dem anderen her, aber niemand hat Angst und es passiert nichts, was großen Stress bei irgendjemandem auslöst. Eines funktioniert aber leider noch nicht: Gemeinsam im Gehege zu sein. Hier dreht Blümchen leider wieder etwas ab, denn hier fühlt sie sich den anderen überlegen. Da wir aber ein weiteres, größeres und direkt am Stall angrenzendes Gehege bauen, wird es dort nochmal eine weitere Vergesellschaftung geben, nach dem Motto „Wenn man sich drin versteht, muss es doch auch draußen irgendwann klappen.“
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