Nackthunde gehören nicht zu den besonders beliebten Hunderassen, wie beispielsweise Labradore oder Border Collies. Die unbeschreiblich liebenswerten Hunde sind in Deutschland nicht so bekannt, wie beispielsweise der Familienhund Golden Retriever oder der Havaneser. Auch die Zucht der kleinen Vierbeiner ist umstritten. Trotzdem sind sie etwas ganz Besonderes.
Nackthunde wurden nicht gezielt ohne ihr Fell gezüchtet. Die Nacktheit der Vierbeiner entstand durch eine Mutation, also einen Gendefekt. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wurde genau dieser Defekt genutzt, um verschiedene Nackthunderassen zu züchten. Doch auch bei den einzelnen Nackthunderassen gibt es erhebliche Unterschiede.
Was ist ein Nackthund?
Wie der Name schon vermuten lässt, haben Nackthunde kein Fell. Bei einigen Rassen sind jedoch Haarbüschel an bestimmten Körperpartien zu erkennen. Bis heute sind sie eine absolute Rarität. Je nach Rasse haben alle von ihnen ein unterschiedliches Temperament. Allgemein gesehen handelt es sich um sehr sanfte und ruhige Tiere, die ihrem Besitzer gefallen wollen. Aufgrund ihrer charakterlichen Züge sind Nackthunde besonders gut für Anfänger geeignet.
Doch Vorsicht: Einige der Nackthunderassen haben einen erhöhten Jagdtrieb oder bellen gerne.
Vorteile von Nackthunden
Die Vorteile von Nackthunden sind klar definiert. Diese Hunderasse ist besonders gut für Allergiker geeignet. Die Hauptallergene befinden sich beim Hund im Urin, im Speichel und in den Hautschuppen. Diese haften am Fell des Vierbeiners an und lösen verschiedene allergische Reaktionen aus. Nackthunde haben kein oder nur einen sehr geringen Anteil an Fell, sodass die Allergene nicht festsitzen können. Außerdem kann kaum bis gar kein Fell ausfallen und sich in der Umgebung verteilen.
Ein weiterer Vorteil von Nackthunden ist, dass sie keinen Geruch haben. Der Geruchsträger bei einem Hund ist immer das Fell. Dieses fällt rassetypisch weg, sodass nur ein geringer Eigengeruch des Hundes wahrnehmbar ist. Sollte es außerdem zu einem Parasitenbefall kommen, können Hundebesitzer diese bei Nackthunden deutlich schneller finden.
Neben den vielen Vorteilen gibt es den ein oder anderen Nachteil, der jedoch nicht weiter gravierend ist. Besitzer von Nackthunden sollten im Sommer aufpassen, dass sich ihre Vierbeiner nicht in die pralle Sonne legen. Zu groß ist die Gefahr eines Sonnenbrandes. Manche Nackthunde leiden unter einer trocknen Haut, die natürlich gepflegt werden wollte.
Nackthunde – 5 Rassen im Überblick
Wie bei vielen anderen Hunderassen auch gibt es verschiedene Nackthunde, die alle ihre eigenen Eigenschaften und Charaktere mitbringen. Wir möchten Ihnen kurz die fünf bekanntesten Nackthunderassen vorstellen.
American Hairless Terrier
Der American Hairless Terrier ist eine Nackthunderasse, die schon vor einigen Jahren in Amerika bekannt wurde, jedoch bis heute noch nicht von der FCI anerkannt wurde. Wie andere Terrierarten auch, bringt der Nackthund ein angenehmes Temperament mit. Er steckt voller Energie, was mit einer guten Erziehung jedoch händelbar ist. Besonders vorteilhaft ist, dass es sich um eine lernfreudige und menschenfreundliche Hunderasse handelt.
Chinesischer Schopfhund
Der chinesische Schopfhund ist ein fröhlicher und kleiner Begleiter. Er ähnelt körperlich stark einem Zwergpinscher und ist weitestgehend haarlos. Mit seinen gerade einmal 33 cm (Maximalgröße) gehört er zu den kleineren Hunderassen. Diese Nackthunde kennen nicht einmal Aggressionen. Sie sind besonders anhänglich und bauen eine enge Bindung zu ihren Besitzern auf. Ein perfekter Hund für Jung und Alt.
Ecuadorian
Bei der Nackthunderasse Ecuadorian handelt es sich um eine sehr seltene Rasse, die in Deutschland nicht oft zu finden ist. Oftmals werden die Hunde für die Jagd eingesetzt, da sie einen sehr hohen Jagdtrieb besitzen. Ecuadorian Nackthunde sind wachsam und beschützen ihre Bezugsperson. Außerdem bringen sie eine hohe Intelligenz und Aktivität mit. Wichtig ist, dass diese Hunde ihr eigenes Revier bekommen, da sie dieses brauchen.
Haarloser Chihuahua
Der Chihuahua gehört bis heute zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Sie gehören zu den kleinsten Hunderassen auf der ganzen Welt. Eine weitere Besonderheit bei dieser Hunderasse ist, dass sie überdurchschnittlich alt werden. Bis zu 16 Jahre ist bei einem haarlosen Chihuahua völlig normal. Die Vierbeiner bringen eine hohe Intelligenz mit, sind energisch und aktiv.
Abessinischer Sandterrier
Der Abessinischer Sandterrier ist ebenfalls ein guter Begleiter für die Hundeliebhaber, die unter einer Allergie leiden. Die haarlose Rasse hat nicht nur eine Bezugsperson, sondern fühlt sich in der ganzen Familie wohl. Auch wenn viele Hundehalter denken, dass der Vierbeiner ein Problem mit Kälte hat, ist dies nicht der Fall. Ihre Haarlosigkeit schränkt sie keineswegs ein. Allerdings benötigen die Abessinischer Sandterrier viel Bewegung und gehen Sportarten, wie beispielsweise dem Joggen gerne nach.
Fazit: Nackthunde als treuer Begleiter in der Familie
Die meisten Nackthunderassen sind besonders kinderlieb und freundlich, sodass sie in Familien gut aufgehoben sind. Zu beachten ist, dass viele der Nackthunde überdurchschnittlich alt werden. Aufgrund ihrer positiven Eigenschaften, zu denen auch das liebenswerte Verhalten gehört, kommen mehr und mehr Hundeliebhaber auf den Geschmack eines Nackthundes. Bisher gibt es nur einen kleinen Liebhaberkreis dieser Hunderasse. Wer sich jedoch für einen Nackthund entscheidet kann sicher gehen, dass er einen treuen, aktiven und ausgefallenen Begleiter an seiner Seite hat.
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