Pelze von Tieren? Nein danke!

Viele Tierschutzorganisationen rufen die Menschen dazu auf, keine Pelze von Tieren mehr zu tragen und diese unbedingt zu verbieten. Schließlich sei das Leid der Tiere viel zu groß. Die Pelzindustrie macht sich dahingehend angeblich keinerlei Gedanken und sieht die Tiere als Mittel zum Zweck an.

Dass jedoch in der Regel Tierquälerei dahintersteckt, wollen viele nicht hören. Menschen, die Tiere lieben, wollen die Haut eines Tieres nicht als Bekleidungsstück oder Accessoire an sich tragen. Besonders das Fell von Füchsen und Nerzen wird häufig für diese Zwecke verwendet.

Schaut man sich die Zahlen der getöteten Tiere aus den vergangenen Jahren an, ist deutlich zu erkennen, dass etwa 55 Millionen Nerze allein für die Bekleidungsindustrie sterben mussten. Besonders auf dem internationalen Markt fällt auf, dass nicht nur Füchse und Nerze dafür zu Tode kommen, sondern auch viele andere Tiere – beispielsweise Schafe, Waschbären, Kaninchen, Robben, Hunde und mehr.

Woher kommen Pelze und in welchen Ländern wird damit gehandelt?

Bisher zeigt sich, dass knapp 50 Prozent aller Pelze aus Europa kommen. 85 Prozent der Nerzpelze stammen sogar aus Europa. Es gibt aber auch sehr viele Pelzfarmen in China und in großen Teilen Nordamerikas. Jedes Land hat im Hinblick auf Pelzfarmen seine eigenen Gesetze. Auch Bestimmungen für die Haltungsbedingungen sind unterschiedlich. Beispielsweise gibt es in China nach Angaben von Tierschutzorganisationen keinerlei Bedingungen für Pelzfarmen.

Pelze von Tieren – Nein danke! bedeutet nicht nur, dass man gegen das Leid der Tiere kämpfen will. Es steckt noch viel mehr dahinter. Schließlich geht es auch um die Haltungsbedingungen der Tiere. Immer wieder kommt es zu Kontrollen auf den Pelzfarmen, und häufig ist zu erkennen, dass die Umsetzungen der gesetzlichen Vorgaben nicht vorhanden sind.

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Schließlich leben die Tiere oftmals in sehr kleinen und schmutzigen Gitterboxen. Studien dokumentieren, wie Tiere in einer Pelzzucht leiden. Sie können ihre typischen Verhaltensweisen nicht ausüben und haben keinerlei Gelegenheiten, sich zu entfalten oder zu bewegen. Es ist dabei egal, ob es sich um eine Pelzfarm für Nerze handelt oder beispielsweise für Füchse. Bei vielen Pelzliebhabern ist sogar der schwarze Fuchs sehr beliebt.

Gibt es noch Länder, in denen Pelzfarmen erlaubt sind?

Tierschützer haben einiges Gutes erreicht. In vielen Ländern sind Pelzfarmen mittlerweile verboten. Das bedeutet, dass die Zucht von Tieren für Felle nicht erlaubt ist. Egal, um welches Tier es sich handelt. In den folgenden Ländern sind Pelzfarmen aller Art komplett verboten:

  • Slowenien
  • Kroatien
  • Japan
  • Serbien
  • Tschechien
  • Mazedonien
  • Österreich
  • Slowakei
  • Norwegen
  • Belgien

In einigen anderen Ländern wird das Verbot von Pelzfarmen bis heute noch stark diskutiert.

Dänemark ist beispielsweise der größte Hersteller von Nerzpelzen. Ab dem Jahr 2024 gibt es jedoch auch in diesem Land ein Zuchtverbot. Dieses Gesetz ist lediglich auf den Fuchs beschränkt, nicht auf andere Tiere. In der Pelzindustrie ist Dänemark noch weit oben auf der Liste. Es gibt in Kopenhagen sogar eines der größten Auktionshäuser für Pelze. Regelungen wie in Dänemark gibt es auch in anderen Ländern – unter anderem den Niederlanden und Schweden.

Doch wie sieht die Lage eigentlich in Deutschland aus? Schon im Jahr 2017 konnte ein großer Erfolg gegen die Pelzfarmen in Deutschland nachgewiesen werden. Die Haltungsbedingungen wurden verschärft und auch Nachzuchten oder das Vergasen von Nerzen wurde nicht mehr erlaubt. Im Jahr 2019 schloss die letzte Nerzfarm in Deutschland. Seitdem gibt es keine weiteren Farmen in Deutschland, sodass der Pelzhandel keine Bedeutung hat.

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Pelze stammen nicht immer aus Pelzfarmen

Nicht alle Pelze kommen aus den Farmen im Ausland. Etwa 15 Prozent der Tiere werden durch Schusswaffen in der freien Wildbahn getötet. Die EU schreibt jedoch vor, dass der Handel von Pelzen gekennzeichnet werden muss. Das bedeutet, dass künstliche Pelze, wie man sie an Jackenkragen oder Mützen kennt, deutlich gekennzeichnet werden müssen. Dadurch sollen Firmen, die echte Pelze als Kunstpelze verkaufen wollen, nicht mehr Verbraucher täuschen können.

Es gibt mittlerweile schon Verbote für bestimmte Pelzarten. Beispielsweise dürfen keinerlei Pelze von Hunden oder Katzen in der europäischen Union verkauft werden. Die Pelze werden daher streng kontrolliert. Beispielsweise kann durch die Kontrollen nachgewiesen werden, von welchem Tier der Pelz stammt.

Fazit – Quälerei der Tiere auf Pelzfarmen und Belastung für die Umwelt

Dass Tiere auf den Pelzfarmen oftmals sehr leiden müssen, ist mittlerweile vielen Menschen klar. Dass der Pelzhandel die Wildtiere in der freien Natur trifft ebenso. Doch nicht nur das Leid der Tiere spricht gegen das Tragen und den Handel von Pelzen. Tierpelze müssen schließlich durch einen sehr hohen Energieaufwand gekühlt und gelagert werden.

Die Pelze werden mit einem Salz bedeckt, welches laut Studien umweltschädlich sein kann. Auch weitere Chemikalien wie Schwefelsäure oder Chrom kommen bei der Produktion zum Einsatz. Daher scheinen Pelze für den Menschen grundsätzlich nicht unbedenklich.

Foto: BeatriceL via Twenty20

Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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