Die Hundeschule

Ein Hund zieht ein, und eine der ersten Fragen ist, ob man eine Hundeschule besuchen soll. Das ist zweifellos eine sehr  gute Idee.

Im Buchhandel gibt es eine schier unendliche Menge an Erziehungsratgebern für Hunde. So könne man doch den Hund auch vollkommen eigenständig erziehen – oder nicht? Hundeerziehung ist nicht immer so einfach, wie es in solchen Ratgebern aussieht. Außerdem fehlt so der Erziehung ein besonders wichtiger Bestandteil: der regulierte und beaufsichtigte Sozialkontakt zu anderen Hunden, den man in diesem geschützten Rahmen nur in einer Hundeschule erhält. Nicht ohne Grund durchlaufen offiziell zertifizierte Hundetrainer:innen eine Fach-Ausbildung mit anschließender Prüfung durch die Tierärztekammer. Denn Hundeerziehung ist so viel mehr als nur dem Hund eine Hand voll Kommandos beizubringen.

Wie ist das Angebot einer Hundeschule?

Das gesamte Kursangebot von Hundeschulen kann sich zwar mitunter stark unterscheiden, allerdings gibt es Kurse, die eigentlich jede Hundeschule anbietet. Jeder Kurs hat seine Daseinsberechtigung. Das Kursangebot richtet sich auch häufig danach, welche typischen Hundehalter:innen mit welchen Problemen zu der Hundeschule kommen. So können sich mit der Zeit auch Spezialisierungen entwickeln.

  1. Der Welpenkurs

Im Welpenkurs kommen Hunde zusammen, die zwischen 12 und etwa 20 Wochen alt sind. Hier geht es darum, die ersten Kommandos wie zum Beispiel Sitz und Platz zu erlernen. Auch werden erste Übungen für die Leinenführigkeit durchgeführt. Allerdings ist der Trainingsanteil in Welpenkursen meist relativ gering, da es in den ersten Lebenswochen und -monaten vor allem darum geht, dass die Hunde Sozialverhalten erlernen.

Und das geht nur, wenn sie unter ihresgleichen sind. Daher wird dem gemeinsamen Spiel zwischen Hunden, aber auch zwischen Mensch und Hund viel Aufmerksamkeit gewidmet. Die Hundetrainer:innen können gezielt regulierend eingreifen, sollte es plötzlich zu wild werden. Auch wird in einem Welpenkurs viel beraten. So werden auch all jene Fragen beantwortet, die sich frisch gebackene Hundeeltern so stellen.

  1. Der Junghundekurs
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In einem Junghundekurs trifft man all jene Hunde an, die sich aktuell oder auch bald in der sogenannten „Hundepubertät“ befinden. Ein Junghund ist kein Welpe mehr, aber auch noch kein erwachsener Hund. Wann die Hundepubertät eintritt, ist sehr individuell. Im Junghundekurs werden erste Kommandos gefestigt und komplexere Kommandos neu gelernt. Besonders im Fokus steht hier die respektvolle und faire Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Die Übungen werden zunehmend komplexer und Hundeeltern werden merken, dass es auch mal einen Stillstand oder gar Rückschritte im Lernen gibt, die durch die durch die hormonellen Umwälzungen beim Hund bedingt sind.

Weiterhin gehört das Erlernen des Sozialverhaltens unter Hunden auch zum Junghundekurs dazu. Hier leiten die Hundetrainer:innen dann auch häufig die Hundehalter:innen an, wie sie selbst zwischen zwei Hunden regulierend oder schlichtend eingreifen können. Häufig werden nun die Kurse nach Größe aufgeteilt: So bleiben die kleineren Hunde bzw. die größeren Hunde erst einmal unter sich.

  1. Die Erziehungsgruppe

In einer Erziehungsgruppe kommen erwachsene Hunde zusammen, die noch mehr lernen müssen bzw. sollen. Manche Hundehalter:innen beenden den Besuch der Hundeschule, wenn der Hund einen gewissen Grundgehorsam beherrscht. Dies ist jedoch meist nicht optimal, da sich Hunde in den ersten Lebensjahren noch stark verändern.

Insbesondere, wenn die Persönlichkeit reift, kommen häufig wieder Erziehungsprobleme auf. In einer Erziehungsgruppe stehen das Erlernen und Festigen von Kommandos oder auch Verhaltensweisen deutlich im Fokus.

Warum soll man in eine Hundeschule gehen?

Besonders Ersthundebesitzer sollten in jedem Fall eine Hundeschule besuchen. Hier lernt der Hund nicht nur Kommandos, sondern auch das so wichtige innerartliche Sozialverhalten. Und auch der Mensch muss einiges lernen, sobald ein Hund eingezogen ist. Wie kommuniziere ich mit dem Hund? Wie bringe ich ihm etwas bei? – Diese und viele weitere Fragen wird sich jeder irgendwann stellen. Dann ist es wirklich Gold wert, wenn man eine Möglichkeit hat, all jene Fragen sachkundig beantwortet zu bekommen.

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Woran erkenne ich eine gute Hundeschule?

Das einfachste, um eine gute Hundeschule zu finden ist, sich bei anderen Hundehalter:innen zu erkundigen, wo sie denn hingegangen sind. Die meisten Hundeschulen bekommen ihre Kunden über persönliche Empfehlungen. Trotzdem sollte man nicht einfach blind den Nachbarn vertrauen, sondern trotz einer Empfehlung auch selbst noch etwas recherchieren.

Die Bezeichnung des Hundetrainers ist nicht offiziell geschützt. So könnte sich jeder von heute auf morgen „Hundetrainer“ nennen. Allerdings gibt es seit einigen Jahren erste Regularien in diesem Bereich.

Wirklich gute Hundetrainer haben eine entsprechende Ausbildung genossen und bilden sich regelmäßig weiter. Sie wurden offiziell durch die örtliche Tierärztekammer geprüft und zertifiziert. Auf diese Zertifizierung sind Hundetrainer:innen auch sehr stolz, weshalb sie sie mit Sicherheit auch auf Flyer drucken oder auf ihrem Internetauftritt präsentieren. Fehlt so ein Nachweis, sollte man einmal nachfragen, durch welche Ausbildung etc. sich diese Person nun Hundetrainer nennt.

Was gibt es für Alternativen?

Nicht alle Hundehalter:innen haben die Möglichkeit, eine Hundeschule zu besuchen. Sei es, weil das Angebot vor Ort fehlt, die Kosten zu hoch sind oder sie zu den meist festen Terminen keine Zeit finden. Glücklicherweise gibt es auch Alternativen zur klassischen Hundeschule: Online-Hundeschulen nehmen an Popularität zu und stehen der klassischen Hundeschule in nichts nach. Auch hier sollte man auf eine entsprechende offizielle Zertifizierung von der Tierärztekammer der Trainer:innen achten.

Die Kurse einer Online-Hundeschule haben den großen Vorteil, dass sie orts- und zeitunabhängig bearbeitet werden können und die Inhalte dauerhaft zur Verfügung stehen. Außerdem sind sie im Vergleich zu klassischen Hundeschulen meist deutlich günstiger. Eingebettete Foren und Chat-Funktionen ermöglichen es aber auch hier, individuelle Fragen zu stellen und eine individuelle Beratung zu erhalten.

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Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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