Der Esel – einer der ältesten Begleiter der Menschen

Esel wurden schon sehr früh in der Geschichte als Haustiere domestiziert. Ihren Ursprung haben die gutmütigen Tiere in den Tiefen Afrikas – was auch der Grund dafür sein dürfte, dass sie so genügsam sind, was die Nahrung angeht und dass sie mit Hitze und Anstrengung keine großen Probleme haben.

Wir von berufungtier.de haben hier einmal die interessantesten Fakten aus der Geschichte und der Gegenwart über Esel zusammengetragen.

Esel tauchen das erste Mal in den Geschichtsbüchern auf

Rund 6.000 Jahre ist es her, dass der Afrikanische Wildesel im Nildelta von Bauern der aufstrebenden Weltmacht Ägypten domestiziert wurde. Es war ein großer Fortschritt sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Kriegführung und im Handel. Denn der Esel brachte Landwirten die Möglichkeit, ihre Felder schneller und effektiver zu bearbeiten. Im Krieg hatte das Heer durch Esel Lasttiere mit enormer Ausdauer gewonnen und Händler konnten auf dem Rücken von Eseln ihre Waren auch in weit entfernte Länder transportieren.

Nach Westeuropa bzw. über die Alpen kamen die Esel allerdings erst mit den Römern. Die Griechen waren die ersten Europäer, die den Esel als Nutz- und Haustier aufnahmen. Sowohl bei den alten Römern als auch bei den Griechen der Antike hielt der Esel Einzug in die Mythologie und die Götterwelt. So stand der Esel beispielsweise für Fruchtbarkeit und Potenz.

Auch in der biblischen Mythologie spielt der Esel eine Rolle. So ritt beispielsweise Jesus auf einem Esel in Jerusalem ein. Das geht auf einen Brauch bei den Juden der alten Zeit zurück, nach dem ein neuer König auf einem Eselfüllen in die Stadt einreiten sollte. Der Esel war in diesen Breitengraden zur damaligen Zeit nicht nur ein Nutz-, sondern auch ein edles Reittier.

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Im Mittelalter war der Esel durch die Römer längst in ganz Europa angekommen. Vor allem in Klöstern und von Händlern und kleineren Bauern wurden Esel gern und häufig als Nutztiere eingesetzt. Später wurden Esel auch als Lasttiere in Mühlen und im Bergbau eingesetzt. Heute hat die fortschreitende Technisierung den Einsatz von Eseln in vielen Bereichen, in denen sie früher als Nutz- und Lasttiere gehalten wurden, überflüssig gemacht.

Verwandte des Esels – gezüchtet und in freier Wildbahn

Der Esel gehört zur Familie der Equiden oder Pferdeartigen. Tatsächlich ist hier eine sehr nahe Verwandtschaft zum Pferd gegeben. Ein Umstand, der auch durch die Züchtung verschiedener Kreuzungen weiter unterstrichen wurde. Mit dem Maultier und dem Maulesel finden sich beispielsweise zwei Arten, die auf eine Verbindung zwischen Pferd und Esel zurückzuführen sind – allerdings auf eine vom Menschen durch Züchtung herbeigeführte.

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  • Gugelberg, Helene von(Autor)

Anders verhält es sich beispielsweise bei einem Kulan. Diese in Kasachstan und in der Mongolei auftretende Rasse ist ein Halbesel oder Pferdeesel. Allerdings nicht aufgrund einer Züchtung. Diese Rasse ist einfach eine eigenständige Art, die Eigenarten sowohl von Pferden als auch von Eseln aufweist.

Was ist dran am „faulen“ und „störrischen“ Esel?

Es gibt heute eine ganze Reihe von Sprichwörtern, die als Beleidigungen gedacht sind. Dabei werden Menschen als „fauler Esel“ oder „störrischer Esel“ bezeichnet. Beides basiert hauptsächlich darauf, dass der Esel in manchen Momenten einfach stehen bleibt und sich erst einmal nicht weiterbewegen lässt. Das hat allerdings weder etwas mit der sprichwörtlichen Dickköpfigkeit eines Esels zu tun noch mit Faulheit.

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Viel mehr ist der Esel, anders als das Pferd und das Zebra beispielsweise, kein Fluchttier. Wenn dem Esel etwas Angst bereitet, bleibt er stehen und wägt die Situation ab, ehe er sich wieder in Bewegung setzt. Dabei lässt er sich auch durch Ziehen und Drängen seines Eselführers nicht beeinflussen. Letztlich sind Esel in Wahrheit kluge, gutmütige und loyale Tiere. Das wissen viele Tierfreunde, die schon einmal das Eselwandern Im Harz mitgemacht haben.

Esel heute in Westeuropa

Heute kommen Esel in vielen verschiedenen Bereichen in Westeuropa vor allem im Freizeitbereich zum Einsatz. Ob Eselwandern im Harz oder kinderfreundliche Eseltouren in Frankreich – unter Urlaubern und Tagestouristen ist der Esel ein sehr beliebtes Reittier. Leider lässt die Haltung der Esel in vielen Teilen Europas allerdings sehr zu wünschen übrig. So liegt beispielsweise die durchschnittliche Lebenserwartung eines Esels in der Schweiz gerade einmal bei knapp 16 Jahren. Unter guten Bedingungen und bei artgerechter Haltung allerdings können Esel problemlos 40 Jahre alt werden.

Das zeigt ein Dilemma, dem Esel in Mittel- und Westeuropa ausgesetzt sind. Zum einen entspricht das Klima nicht unbedingt den Vorlieben dieser gutmütigen Tiere. Damit können die meisten Esel allerdings problemlos leben. Viel schwerer wiegt allerdings, dass die Haltung oftmals nicht viel mit einer artgerechten oder zumindest gesunden Haltung von Eseln zu tun hat.

Tipp

Wie Pferde werden auch Esel gerade in den warmen Monaten oft von Bremsen und anderen Insekten gestochen. Um Ihren Esel zu schützen, eignet sich beispielsweise ein selbst gemachtes Fliegenspray für Pferde und Esel.

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Fazit

Esel werden gerade in Deutschland überwiegend von Liebhabern gehalten. Aber auch im touristischen Bereich kommen Esel zum Einsatz. Angebote wie das Eselwandern im Harz oder in anderen Regionen Deutschlands sind für viele Touristen eine interessante Möglichkeit, die Region kennenzulernen und dabei noch etwas Nähe zur Natur zu verspüren. Leider ist die Art und Weise wie Esel gehalten werden in vielen Teilen Europas auch heute noch nicht optimal. Organisation wie die Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde arbeiten jedoch daran, das Verständnis für die Bedürfnisse und für eine artgerechte und gesunde Haltung von Eseln auch im deutschsprachigen Raum weiter zu fördern.

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Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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