Pferdekauf – darauf sollten Sie achten

Der Traum vieler Mädchen ist es, endlich ein eigenes Pferd zu besitzen. Tipps für Eltern, was beim Pferdekauf zu beachten ist.

Mit dem Kauf eines Pferdes gehen viele Verpflichtungen einher – nicht nur finanziell, sondern auch zeitlich sowie räumlich. Demnach ist es bedeutend, dass Sie sich eingehend darüber informieren, um nachher auf sinnvoller Art und Weise abwägen zu können, ob der Kauf des Pferdes sinnvoll ist. In diesem Beitrag erhalten Leser und Leserinnen wichtige Informationen, die helfen, sich für oder gegen den Pferdekauf zu entscheiden.

Sollen Sie sich ein Pferd kaufen? Fragen vor dem Kauf

Der Pferdekauf ist wie gesagt mit rechtlichen Verpflichtungen verbunden. Bedenken Sie Folgendes:

  • Ein Pferd ist ein jahrelanger Begleiter, häufig ein Freund fürs Leben. Demnach ist es ratsam, dass Sie eine bestimmte räumliche Verwurzelung verspüren. Natürlich ist ein Umzug – auch in eine entferntere Stadt oder Land – möglich, dennoch sollten Sie daran denken, dass Sie mit einem Pferd örtlich gebunden sind. Wer beispielsweise ständig unterwegs ist, sollte sich kein Pferd anschaffen.
  • Die zeitliche Komponente spielt eine bedeutende Rolle. Ein Pferd zu halten heißt für den Tierliebhaber sehr viel Aufopferung. Sie sollten zeitlich flexibel sein, um für Ihren Vierbeiner da zu sein.
  • Zudem ist es empfehlenswert, dass Sie genug Geld für den Kauf sowie vor allem für die laufenden Kosten haben. Wer ständig knapp am Limit lebt, ist mit dem Kauf eines Pferdes nicht gut bedient.
  • Welches Pferd wollen Sie haben? Es gibt viele Rassen mit unterschiedlichen Charakterzügen und Eigenheiten. Außerdem sind der Ausbildungsstand sowie das Alter des Pferdes für die Kosten mit entscheidend. Wie ist die Vergangenheit des Pferdes? Welchen Reitstil hat das Pferd erlernt? Hat das Pferd Krankheiten oder Ähnliches? Wo hat das Pferd bisher gelebt? Diese Fragen sind bei der Entscheidungsfindung bedeutsam.
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Was kostet ein Pferd?

Kaufpreis

Der Kauf sowie die Haltung des edlen Vierbeiners gehen ins Geld. Unabhängig davon, wie hoch die Kosten sind, sollte vor dem Erwerb unbedingt einen Kaufvertrag abgeschlossen werden – Vorlagen finden Sie auf All Your Horses.

Die Preise unterscheiden sich erheblich. Viele verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle und rechtfertigen somit teils sehr hohe Preise. Ein Pferd, das beispielsweise auf Wiesen und durch Wälder geritten wurde, kann bis zu 5.000 Euro kosten. Der liegt im fünfstelligen Bereich (bis zu 100.000 Euro). Freizeitreiter, die ein Pferd für Turniere suchen, sollten in etwa mit 8.000 bis 20.000 Euro rechnen. Der Preis variiert deshalb so stark, weil Sie beim Kauf zudem den Ausbildungsstand sowie die Veranlagung mitbezahlen.

Neben dem Kaufpreis kommen noch andere Kosten dazu, diese listen wir im nachfolgenden Abschnitt auf.

Grundausstattung für das Tier

Natürlich bedarf es für die Haltung des Pferdes weiterer Utensilien, die hohe Kosten verursachen können. Die Reitausrüstung sowie das Pflegezubehör müssen besorgt werden. Dazu zählen beispielsweise Helm, Reithose, Reitschuhe, Handschuhe usw.

Außerdem brauchen Sie noch das Reitzubehör für das Pferd: Halfter, Trense, Putzzeug, Sattel, Satteldecken usw. Wer sich auf die Suche nach einem guten Sattel macht, wird Preise von bis zu 5.000 Euro (durchschnittlich jedoch 500 bis 3.500 Euro) feststellen.

Natürlich muss nicht das Beste vom Besten gekauft werden. Eine Trense beispielsweise kostet zwischen 50 und 200 Euro, ein Gebiss bis zu 120 Euro. Der Preis von Satteldecken beträgt ca. 40 Euro, ein Halfter mit Führstrick kostet in etwa 20 bis 30 Euro. Daneben ist die Putzzeug Ausstattung ein absolutes Muss, um das Tier artgerecht halten zu können: Dieses hat meist einen Preis von bis zu 100 Euro (inklusive Striegel, Hufkratzer, Mähnenkamm usw.)

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Experten gehen von ungefähren Kosten für die Erstausstattung von etwa 2.000 bis 4.000 Euro aus. Natürlich ist in diesem Fall ein deutlich günstigerer Sattel dabei. Wer hierbei auf das Geld schauen möchte, sollte sich nach gebrauchten Utensilien umsehen – so können mit Sicherheit mehrere Hundert Euro gespart werden.

Regelmäßig anfallende Kosten

Doch mit den Ausgaben für die Grundausstattung ist es noch nicht getan. Wer ein Pferd hält, muss mit monatlichen Kosten rechnen.

In erster Linie gehört hier natürlich die Miete für den Stall dazu. Diese wird in den meisten Fällen pro Monat bezahlt. Die Preise sind variabel, sodass kein fixer Preis für das gesamte Deutschland genannt werden kann – in etwa sind es jedoch 350 Euro, oft jedoch nur 50  bis 100 Euro.

Ein professioneller Trainer kostet Geld, das hängt natürlich immer von der Person selbst und der Anzahl der Stunden ab (pro Einheit in etwa 30 bis 80 Euro). Wer einen Hufschmied engagiert, muss mit diesen zusätzlichen Kosten rechnen (alle zwei Monate ca. 50 Euro).

Die Versicherung für das Tier ist wichtig und zählt zu den laufenden Ausgaben. Die Kosten liegen hierbei bei etwa 100 Euro im Jahr. Auch für die regelmäßigen Arztbesuche bzw. Impfungen fallen Ausgaben an. Ein Pferd wird im Normalfall zweimal im Jahr geimpft, was einen Betrag von etwa 100 bis 200 Euro bedeutet.

Die Fahrtkosten, Beträge für Reitunterricht, Turnierteilnahme usw. kommen natürlich noch dazu – wenn dies auf Sie zutrifft.

Diese Auflistungen geben Ihnen ein Gefühl, mit welchen Kosten Sie pro Monat rechnen müssen.

Die Ankaufsuntersuchung

Die Ankaufsuntersuchung ist beim Pferdekauf wichtig. Bevor sich Pferdeliebhaber den edlen Vierbeiner kaufen, wird er von einem Tierarzt untersucht. Im Prinzip kann diese Untersuchung mit dem TÜV beim Auto verglichen werden. Auch wenn diese Untersuchungen immer nach einem ähnlichen Schema ablaufen, sollte vor dem Kauf das Protokoll durchgelesen werden. Dass eine Ankaufsuntersuchung durchgeführt wurde, bedeutet nicht, dass alle wesentlichen Aspekte kontrolliert wurden.

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Die Kosten werden hierbei vom Auftraggeber beglichen – egal, zu welchem Ergebnis die Untersuchung kommt. Das ist der Normalfall, die beiden Verkaufsparteien können sich jedoch für andere Kostenaufteilungen entscheiden.

Während der Untersuchung werden verschiedene körperliche Faktoren sowie der allgemeine Gesundheitszustand des Pferdes gecheckt. Unterschieden werden zwei Versionen – die große und die kleine Ankaufsuntersuchung.

Kleine Ankaufsuntersuchung

  • Der Allgemeinzustand wird überprüft
  • Herz und Lunge werden gecheckt
  • Kontrolle von Haut und Fell
  • Belastungsprobe
  • In welchem Zustand ist der Bewegungsapparat?
  • Beine und Rücken werden abgetastet
  • Das Nervensystem wird gecheckt
  • Die Temperatur wird kontrolliert

Große Ankaufsuntersuchung

  • Hier kommen noch zehn Röntgenaufnahmen dazu (Hufe, Sprunggelenke usw.)
  • Ultraschalluntersuchungen
  • Samenprobe
  • Blutuntersuchung
  • Endoskopische Untersuchungen

Je nach Pferd und Situation wird entweder die große oder kleine Ankaufsuntersuchung durchgeführt.

Fazit

Wie Sie sehen, hängt mit der Entscheidung für den Kauf eines Pferdes vieles zusammen. Vom Halter wird nicht nur zeitliches Engagement verlangt, sondern außerdem die Bereitschaft, Geld in das Tier zu investieren. Die monatlichen Kosten belaufen sich auf mehrere Hundert Euro.

Die Auswahl des Pferdes sollte gut überlegt sein. Welche Rasse möchten Sie haben, und wie alt soll das Pferd sein? Außerdem ist es gut, sich über die Ankaufsuntersuchung Gedanken zu machen, damit Sie am Ende einen gesunden Vierbeiner im Stall stehen haben. Eine Begleitung beim Pferdekauf kann dienlich sein – so werden Sie viel Freude mit Ihrem schönen Pferd haben.

Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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