Dürfen Kaninchen Nüsse essen?

Nüsse gehören zu den nährstoffreichsten Lebensmitteln überhaupt. Für Menschen sind Nussfrüchte sehr gute Energielieferanten. Denn sie sind sowohl reich an wichtigen Fettsäuren als auch an elementaren Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sind energiereich und wissenschaftliche Studien berichten sogar von positiven Einflüssen auf unsere Gehirn- und Gedächtnisleistungen. Das gilt vor allem für Hasel- und Walnüsse. Daher sind Nüsse für einen ausgewogenen Speiseplan unentbehrlich.

In Anbetracht von all dessen stellen Sie sich daher auch die Frage:

Dürfen Kaninchen Nüsse essen?

Kaninchen brauchen ähnlich wie Menschen eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung. Dazu zählen besonders genügend Rohfaser. Eine ausgewogene Kaninchenernährung besteht zu 80 % aus strukturiertem Heu und zu 20% aus Frischfutter, also: Gemüse, Obst und Kräuter.

Mehr zum Thema richtiges Tierfutter können Sie hier nachlesen.

Grundsätzlich sind Nüsse aller Art für Kaninchen nicht verboten und im Zoofachhandel enthalten viele Leckerlis Nüsse als Zusatzstoff. Zudem sind Nüsse für sie nicht giftig oder unmittelbar tödlich. Diese Frage lässt also nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantworten. Jedes Kaninchen hat auch andere bzw. individuelle Bedürfnisse.

Außerdem ist es von dem natürlichen Lebensraum des Tieres abhängig. Das heißt, lebt ein Kaninchen in der Wohnung braucht es keine Nüsse.

Lebt Ihr Tier hingegen draußen in der freien Natur, dann kann das Kaninchen durchaus in kleineren Mengen (Erd-)Nüsse fressen. In diesem Fall sollten die Nüsse jedoch völlig unbehandelt sein. So dürfen sie ihrem Tier niemals geschwefelte, gesalzene oder ungeschälte Erdnüsse geben. Andernfalls kann sich ihr Nager an der Schale schlimm verletzen.

Generell enthalten Nüsse fast gar keine Ballaststoffe, die für Kaninchen aber lebensnotwendig sind. Wenn die Tiere zu viel davon fressen, ist folglich ihr Magen zu voll für andere wichtige Nahrung wie Heu oder getrocknete Gräser. Beides sind bedeutsame Ballaststofflieferanten.

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Lesetipp: Lesen Sie gerne auch unsere Ratgeber dazu, ob Kaninchen Rucola, Paprika oder Sellerie essen dürfen!

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Darum sind Nüsse nicht gesund für Kaninchen

Allgemein besitzen Hauskaninchen einen sehr dünnwandigen Magen sowie einen langen Darm, der eine äußerst geringe Muskeltätigkeit aufweist. Nüsse haben teilweise einen extrem hohen Fettgehalt (z.B. Erdnüssen haben einen durchschnittlichen Fettanteil von 40 bis 50 %).

Dieser reichhaltige Fettanteil macht Kaninchen zu satt, sodass die Tiere danach zu wenig das für sie gesunde Grünfutter/Heu fressen können. Das führt manchmal wiederum zu Verdauungsstörungen. Oftmals sind kleinere Portionen an Nüssen in der Regel ungefährlich, aber größere Mengen können ihren Magen-Darm-Trakt schwer beeinträchtigen.

Ihr Verdauungssystem wird durch den Verzehr belastet. Denn ein Kaninchenkörper ist nicht in der Lage, so viel Protein und Fett auf einmal zu verstoffwechseln. Neben Magen- und Darmbeschwerden kann der (übermäßige) Konsum von Nüssen zu Übergewicht führen. Zu viel Gewicht kann die Lebenszeit des Tieres erheblich verkürzen.

Darüber hinaus können Zahnprobleme infolge von Fehlbelastungen beim Kauen der harten Frucht entstehen. Lediglich bis zu 10 Gramm Nüsse oder Kerne pro Kilo Eigengewicht innerhalb einer Woche gelten als weitgehend unbedenklich, um die Nager ausreichend mit Fettsäuren zu versorgen. Das ist eine generelle Richtmenge. Tiere benötigen in Außenhaltung bei kalten Temperaturen etwas mehr an Fettzufuhr, um ihre Körpertemperatur zu halten.

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Fazit

Nüsse sollten am bestens vermieden werden. Zahlreiche gesundheitliche Schäden können dadurch bei ihrem Tier auftreten. Zwar propagiert die Werbung regelmäßig den Nutzen von Nüssen (wie z.B. positive Auswirkungen auf den Zahnabrieb), aber es überwiegen deutlich die negativen Aspekte. Kaninchenfutter und Leckerli, die Nüsse enthalten, sollten die absolute Ausnahme auf dem Speiseplan ihres Nagers darstellen.

Dies gilt speziell für Knabberstangen aus dem Fachhandel. Die Nussfrucht sollte allenfalls als seltenes Ergänzungsfutter dienen. Verwöhnen Sie ihr Tier lieber mit frischem, vielfältigem Grünfutter. Zusätzlich machen sie ihrem Tier mit Gemüse (Kohl, Karotten, Blattsalate) und frischem Wasser eine große Freude. Damit vermeiden sie viele Krankheiten (Blähungen, Durchfall, Zahnerkrankungen) und schließlich unnötige Tierarztkosten.

Wichtig: Falls Ihr Tier nach dem Verzehr von Nüssen nichts mehr frisst und/oder Verstopfung hat, sollten Sie umgehend zum Tierarzt.

Bild von Rebekka D auf Pixabay

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Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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