Der Hund gilt als des Menschen bester Freund. Diese Liebe zwischen Mensch und Hund ist über Jahrtausende gewachsen und fest in unserer Entwicklung verankert. Ein Hundeleben dauert je nach Rasse und Gesundheitszustand durchschnittlich 13 Jahre, teilweise deutlich länger, manchmal leider kürzer. Kommt es dann zum Abschied, ist die Trauer groß. Jeder der dies bisweilen erlebt hat, wird es bestätigen.
Umso gesünder ein Hund aber ist, umso länger wird er leben können. Es gilt daher schon von Beginn an auf die Gesundheit eines Tieres zu achten und nicht etwa erst im Krankheitsfall. Routineuntersuchung beim Tierarzt oder Heilpraktiker, das Finden der richtigen Futtervariante und das frühzeitige Erkennen von Krankheiten, um diese schnell behandeln zu können, begleiten einen das gesamte Hundeleben.
Das beginnt mit Impfungen im Welpenalter, geht über regelmäßig notwendige Kotuntersuchungen bis hin zu deutlich kostspieligeren Behandlungen im Krankheitsfall. Man wundert sich, was für Summen hier im Laufe eines Hundelebens an Arztkosten zusammenkommen können.
Wir haben hier einmal einige Informationen über die Kosten einer Hundebehandlung beim Tierarzt und über die 9 häufigsten Hundekrankheiten als solche für Sie zusammengetragen.
Was kostet ein Tierarzt-Besuch?
Ein Besuch beim Tierarzt kann, wenn es sich um eine aufwendige Operation beispielsweise handelt, schnell recht teuer werden. Eine einfache Impfung oder das Schneiden der Krallen hingegen kann auch nur mal um die 15 Euro kosten. Wie viel ein Tierarzt für seine Dienste abrechnen darf, wird in der Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) festgelegt. Dabei handelt es sich nicht um Festpreise für einzelne Leistungen des Tierarztes.
Vielmehr wird hier ein Rahmen festgelegt, in dem sich der Tierarzt mit seiner Abrechnung bewegen darf. Abgerechnet werden darf innerhalb eines Gebührenrahmens vom einfachen bis zum dreifachen Satz der Gebührenordnung. Wie hoch der Tierarzt seine jeweiligen Leistungen ansetzt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Da wären beispielsweise die Länge und der Aufwand der Behandlung oder der Operation.
Dann spielt auch die Tierrasse oder die Größe des Tieres zuweilen eine Rolle. Dass Tierarztkosten schnell vergleichsweise teuer werden können, zeigen auch Befragungen unter deutschen Tierhaltern. Eine solche Befragung aus dem Jahr 2017 beispielsweise zeigt, dass mehr als 1/5 aller Befragten mehr als 200 Euro im Jahr für Tierarztbesuche ausgegeben haben. Dabei gibt es eine einfache Möglichkeit, die Kosten für die medizinische Behandlung seines vierbeinigen Freundes überschaubar und vor allem kalkulierbar zu halten.
Gerade wenn man bedenkt, dass einige Hunderassen anfälliger für Erkrankungen sind, die kostspielige Operationen begünstigen, kann eine Tierkrankenversicherung sinnvoll sein.
Hundekrankheiten im Detail
Hunden geht es zuweilen wie Menschen – manchmal haut eine Erkrankung die Vierbeiner einfach um. Je nach Erkrankung kann man allerdings zusätzlich zur tierärztlichen Unterstützung auch einiges selber machen. Bei Verstimmungen des Verdauungstraktes beispielsweise, ist neben unterstützenden Medikamenten auch mit Schonkost Verbesserung zu erlangen.
Bei den folgenden Fällen sollte auf jeden Fall ein Besuch beim Tierarzt erfolgen.
Parasiten
Irgendwann erwischt es tatsächlich jeden Hund einmal in Form eines Parasitenbefalls. Das kann dann auch sehr unterschiedliche Hintergründe haben und hat in der Regel nichts mit dem Thema Reinlichkeit der Tierhalter zu tun.
Diese Infektionen führen insbesondere zu Fell- und Hautproblemen sowie Verdauungsbeschwerden. Das Problem dabei: Manche der möglichen Parasiten übertragen durchaus auch gefährlichere Hundekrankheiten. Die folgenden Parasiten nisten sich gern auf Ihrem vierbeinigen Freund ein:
- Giardien
- Milben
- Zecken
- Würmer
- Flöhe
Jeder dieser Parasiten braucht eine andere Behandlung. Hier ist die Hilfe eines Tierarztes gefragt – in vielen Fällen lässt sich ein Befall auch durch entsprechende Vorsorgemaßnahmen vermeiden. Ein Zeckenhalsband oder eine tier- und umweltschonende Alternative, die Zecken und anderes ungewolltes Ungeziefer fernhalten soll, sind nur zwei Beispiele dafür. Auch Komponenten in der alltäglichen Ernährung können vorbeugend gegen einen möglichen Wurmbefall wirken.
Ohrenentzündungen
Ohrenentzündungen sind daran zu erkennen, dass sich Ihr Hund regelmäßig am Ohr kratzt, dass die Ohren heißer sind als normalerweise und dass teilweise sogar eine übel riechende braune Masse aus dem Ohr kommt. Eine unbehandelte Ohrenentzündung kann schwere Folgen haben – bis hin zum Gehörverlust des Hundes. Damit genau das nicht passiert, gilt es hier den Tierarzt aufzusuchen. Falsches Futter ist hier häufig die Ursache.
Gelenkerkrankungen
Nicht nur Menschen werden alt – auch Hunde leiden im Alter immer öfter an Gelenkerkrankungen. Diese können auf das Alter oder aber auch auf Überanstrengung, falsche Ernährung oder Übergewicht zurückzuführen sein. Leider weisen einige Rassen Dispositionen zu den folgenden Erkrankungen auf. Gängig sind dabei unter anderem diese:
- Arthrose
- Hüftdysplasie
- Ellbogensydplasie
Zwingerhusten
Das Gegenstück zur klassischen Erkältungskrankheit beim Menschen ist beim Hund der Zwingerhusten. Übertragen über die Luft durch Tröpfcheninfektion, kann sich Ihr vierbeiniger Freund den zugehörigen Virus auf dem Hundeplatz oder beim täglichen Toben mit den Hunden aus der Nachbarschaft eingefangen haben.
Das häufigste Anzeichen ist ein trockener Husten, der so klingt, als würde Ihr Hund etwas hochwürgen wollen oder als würde etwas im Hals feststecken. Aber auch Schnupfen und Fieber sowie eine Entzündung der Mandeln oder des Rachens können Anzeichen sein. Neben der tierärztlichen Behandlung kann tatsächlich auch eine gemeinsame Tasse Tee mit Honig Linderung verschaffen.
Tumore
Leider gibt es auch diese gemeine Erkrankung als Hundekrankheit. Anzeichen für einen Tumor können Wesensveränderungen an Ihrem Hund, aber auch Abmagerung, Appetitlosigkeit oder Antriebslosigkeit sein. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung verhindert zwar keine Tumorbildung – stärkt aber das Immunsystem und sorgt für gute Abwehr. Vorbeugend und begleitend ist es nie zu spät für eine Futterumstellung.
Grauer Star
Wie beim Menschen sinkt bei dieser Hundekrankheit das Sehvermögen immer mehr ab und verschwindet irgendwann ganz. An den blau-weißen Verfärbungen auf der Linse des Hundes isst diese Erkrankung zu erkennen. Bei dieser Hundekrankheit handelt es sich um eine Alterserscheinung. Sollte der graue Star aber mit einer Augenentzündung einhergehen, sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren.
Diabetes mellitus
Man mag es kaum glauben, aber diese Stoffwechselstörung ist bei Hunden ebenso weit verbreitet wie bei Menschen. Da es sich bei dieser Hundekrankheit allerdings in aller Regel um eine Alterserscheinung handelt, sind die Behandlungsmöglichkeiten hier begrenzt. Wird Diabetes frühzeitig erkannt, kann schon eine sinnvolle Ernährungsumstellung Wunder wirken.
Bandscheibenvorfall
Mit zumeist sehr starken Schmerzen für den Hund ist ein Bandscheibenvorfall verbunden. Zu den Anzeichen können starke Schmerzen bei Berührung des Rückens und ein eingeschränkter Bewegungsdrang gehören – aber auch Lähmungserscheinungen, plötzliche Inkontinenz und eine hohe Schmerzempfindlichkeit selbst bei einfachen Berührungen.
Allergien
Die Ursache einer allergischen Reaktion festzustellen, ist gerade bei Hunden selten einfach. Eine Allergie erkennen Sie am meist starken Juckreiz und an den Schwellungen und den roten Stellen und Beulen am ganzen Körper. Auch kann es zu vermehrtem Ausfluss aus Maul und Nase kommen.
Fazit
Es gibt eine ganze Reihe von Hundekrankheiten, die recht harmlos verlaufen, für die man aber gern noch mal eine kurze Bestätigung vom Tierarzt hätte, was man jetzt im Idealfall tun sollte. Andererseits gibt es auch eine Reihe von Erkrankungen, die alles andere als harmlos verlaufen und die zu mehrfachen Operationen führen können. Wichtig ist, dass Sie frühzeitig vorgesorgt haben, damit notwendige Behandlungskosten im Idealfall von einer Versicherung getragen werden können. Auch die individuelle Ernährung für den jeweiligen Hund sollte so früh wie möglich eingestellt werden, um zukünftige Erkrankungen zu vermeiden oder möglicherweise die Intensität zu verringern.
Foto: AZ.BLT via Twenty20