Ausbildung und Weiterbildung in der Tierpflege

Junge Menschen können den Beruf des Tierpflegers bzw. der Tierpflegerin in verschiedenen Ausbildungsbetrieben erlernen. Sie müssen dafür einen Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb abschließen.

Für die Fachrichtung Zoo bieten alle größeren Zoos bzw. Tiergärten sowie manche Wildparks Ausbildungsplätze an. Viele Tierheime sowie manche Tierpensionen für Hunde und Katzen, aber auch für Pferde oder andere Heimtiere bieten Ausbildungsplätze der Fachrichtung Tierheim und Tierpension an. Und schließlich gibt es auch Ausbildungsplätze in der Fachrichtung Forschung und Klinik, entweder an einer Klinik für Großtiere oder Heimtiere bzw. einer Forschungseinrichtung mit Tierhaltung (z. B. Institute an Universitäten).

Duales System

Da es sich um eine Berufsausbildung im dualen System handelt, wird die praktische Ausbildung im Betrieb ergänzt durch einen Unterricht an einer beruflichen Schule, die speziell angehende Tierpfleger unterrichtet. Der Unterricht wird oft als Blockunterricht durchgeführt, meist sind es insgesamt 10 bis 11 Blockwochen in jedem Ausbildungsjahr.

Während der Berufsausbildung sollen die Azubis alle wesentlichen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, die für eine optimale Tierpflege erforderlich sind. Das heißt, sie müssen die Tiere mit den richtigen Futtermitteln versorgen und darauf achten, dass die Tierunterkünfte sauber gehalten werden, damit sich die Tiere wohlfühlen.

Zudem müssen Sie die Tiere intensiv beobachten, um Abweichungen vom Normalzustand zu erkennen. Falls einmal ein Tier krank wird, helfen sie mit, dass das Tier wieder gesund wird. Je nach Betrieb sind sie auch dafür zuständig, dass die Tiere sich gut fortpflanzen. Viel Spaß macht meist die Aufzucht von den Jungtieren.

Je nach Tierart hat der Tierpfleger-Azubi auch mehr oder weniger intensiven und direkten Kontakt zu den Tieren, gerade in der Tierpension oder im Umgang mit anderen Haus- und Heimtieren, aber auch mit Versuchstieren oder manchen scheinbar wilden Zootieren. Und da liegt es am Geschick des Tierpflegers, mit den Tieren richtig umzugehen, damit sich eine gute Beziehung entwickeln kann – manchmal eine „Streichelbeziehung“ zum Tier, aber nur Kuscheln kann man mit den Tieren nicht, denn die Tierpflegertätigkeit ist oft richtig harte Arbeit!

Die Ausbildung in der Tierpflege erweitern

Ein spezieller zusätzlicher Ausbildungsbereich ist in der Fachrichtung Forschung und Klinik die Mithilfe bei wissenschaftlichen Versuchen. Der Tierpfleger hat hier die wichtige Aufgabe, den Versuchstieren das Leben so angenehm wie möglich zu machen. In der Fachrichtung Tierheim und Tierpension vermittelt der Tierpfleger u. a. „Fundtiere“ und hilft in der Verwaltung des Tierheims oder der Tierpension mit. Und die Zootierpfleger bringen immer mehr Zeit für die Besucherinformation und -betreuung auf.

Die gesamte Berufsausbildung dauert drei Jahre. Nach ungefähr der Hälfte der Ausbildung führt die zuständige IHK (Industrie- und Handelskammer) eine Zwischenprüfung durch. Die Ausbildung wird nach drei Jahren mit einer schriftlichen Kenntnisprüfung und einer praktischen Fertigkeitsprüfung abgeschlossen. Auch hier liegt die Zuständigkeit bei der IHK.

Weiterbildung in der Tierpflege nach Abschluss der Ausbildung

Im Rahmen einer Weiterbildung in der Tierpflege eröffnen sich für viele Tierpfleger/innen neue Perspektiven in der beruflichen Zukunft. Wer Weiterbildungen absolviert, kann meist von vorhandener Berufserfahrung profitieren. Bevor Sie sich für eine Art der Weiterbildung entscheiden, sollten Sie verschiedene Anbieter und Möglichkeiten zur Finanzierung prüfen.

Wird die Weiterbildung in der Tierpflege staatlich unterstützt? Wer sich privat weiterbildet und die Kurse an einer staatlich zugelassenen Abend- oder Fernschule absolviert, lernt auf eigene Rechnung. Die Gebühren für diese Kurse können in der Einkommensteuer angegeben werden. Weiterbildung über die Arbeitsagentur, einen Betrieb oder Berufsgenossenschaften wird meist vom Träger bezahlt.

Wie findet man die richtige berufliche Weiterbildung?

Wer sich in seinem Beruf weiterentwickeln möchte, kann dies durch relevante Kurse oder Studiengänge tun. Fern- und Volkshochschulen empfehlen sich hier ebenso mit einem sehr breit gefächerten Kursangebot wie Berufsbildungswerke und Hochschulen. Hier die wichtigsten Möglichkeiten für Tierpfleger/innen im Detail:

Spezialisierung im erlernten Bereich

Spezialisten sind in unserer Gesellschaft mehr denn je gefragt. Daher bietet es sich an, sich nach der Ausbildung zum Tierpfleger auf einen bestimmten Bereich zu spezialisieren, zum Beispiel auf eine oder mehrere Tier- bzw. Haltungsarten. Diese Spezialisierung eröffnet bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und eine bessere Bezahlung, denn Spezialisten erhalten in der Regel deutlich höhere Löhne als Allrounder.

Weiterbildung zum Tierpflegemeister

Als anerkannte Weiterbildung für Tierpfleger bietet sich der Meistertitel an. Er qualifiziert die Person für Führungspositionen, beispielsweise in Tierheimen oder auch als Fachpfleger/in einem Zoo. Neben den angestammten Aufgaben im Bereich der Tierhaltung und Tierpflege sind Tierpflegemeister auch in den Bereichen Mitarbeiterführung sowie Betriebs- und Arbeitsorganisation tätig. Mit dem Meistertitel ist es außerdem möglich, selbst auszubilden.

Studium Tiermedizin o. ä.

Wer noch höher hinaus möchte, der sollte ein Studium anstreben, zum Beispiel im Bereich der Tiermedizin oder auch in der Biologie. Dazu ist es allerdings notwendig, die Allgemeine Hochschulreife – also das Abitur – zu besitzen. Wichtig zu wissen: Eine zuvor absolvierte Ausbildung im Bereich der Tierpflege wird für ein Studium in den genannten Bereichen nicht anerkannt, bringt dem Studenten jedoch trotzdem Vorteile durch einen entsprechenden Wissensvorsprung.

Selbstständigkeit

Die Selbstständigkeit ist mit jeder der vorher genannten Formen der beruflichen Weiterbildung für Tierpfleger möglich. Wer sich beispielsweise spezialisiert, kann danach  etwa eine Hundepension mit Tages- bzw. Urlaubsbetreuung eröffnen. Menschen mit Meistertitel oder Studium können sich mit einem eigenen Zoofachhandel, einem Tierpark, einer Tierarztpraxis oder im Bereich der Forschung selbstständig machen.

Fazit

Durch das stetige Lernen es ergeben sich oft gute Zukunftsperspektiven und Karrierechancen für Arbeitnehmer. Das gilt natürlich auch für Tierpfleger/innen. Die Möglichkeiten sind vielfältig – eruieren Sie zunächst, welche am ehesten Ihren Voraussetzungen, Vorstellungen und Wünschen entspricht.

Foto: TonyTheTigersSon via Twenty20

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